Historisches über Nieheim

 

Der Historische Ortskern

1993 feierte die Stadt Nieheim ihren 750. Geburtstag. Urkunden lassen darauf schließen, dass der Paderborner Bischof als Landesherr wohl um das Jahr 1243 den gut 200 Einwohnern  Nieheims die Stadtrechte verlieh. Das Ackerbürgerstädtchen wurde damals mit dem heute noch erkennbaren Mauerring befestigt. Im Schutz der Stadtmauern begann nun in kommunaler Selbstverwaltung mit Marktrecht, Münzrecht, Handels- und Gewerbefreiheit das städtische Leben zu blühen. Nieheim wurde zur regional bedeutenden Handelsstadt und sogar Mitglied der Hanse.
Die Stadtentwicklung wurde aber immer wieder unterbrochen: von Fehden im Mittelalter, von den Religionszwisten in der Zeit der Reformation und Gegenreformation, vom Dreißigjährigen Krieg, aber auch von Bränden und Pestepidemien. So wuchs Nieheim bis zum 19. Jh. nicht über die historischen Stadtgrenzen hinaus und kann heute noch als authentisches Beispiel für eine mittelalterliche Stadtanlage gelten.
Fast das gesamte Stadtgebiet ist Landschaftsschutzgebiet, große Teile gehören zum Naturpark Teutoburger Wald und Eggegebirge. Seit 2003 ist Nieheim Heilklimatischer Kurort.

Von der Bebauung her ist Nieheim einer der jüngeren Historischen Stadt- und Ortskerne. Mit  Ausnahme der Pfarrkirche St. Nikolaus und des Rathauses stammt kein Gebäude aus der Zeit vor 1700. Damals zerstörte ein Großbrand 257 Gebäude. Die meisten der sehenswerten Ackerbürgerhäuser des Städtchens wurden erst Mitte des 19. Jh. errichtet, die Ziegelbauten um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Die kreisförmige Stadtanlage, die seit 1243 nahezu unverändert erhalten geblieben ist, und die klare topographische Teilung in eine Unter- und eine Oberstadt machen Nieheim zu einer städtebaulichen Besonderheit in Ostwestfalen-Lippe.

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